Unser Herz schlägt grün
Nachhaltigkeit ist für die Familie Thurm nicht nur ein abstrakter Begriff. Die Betreiberfamilie des Hotels Das Rübezahl in Schwangau hat in den vergangenen Jahren in die Bereiche Energie- und CO2-Einsparungen investiert. Mit Erfolg: Bei der Zertifizierung zum Partner des Bayerischen Klima- und Umweltpakts erreichte das Hotel statt der nötigen 100 Punkte satte 253. „Fertig sind wir deswegen noch lange nicht“, sagt Alexander Thurm, der das Vier-Sterne-Superior-Haus gemeinsam mit seinen Eltern Giselle und Erhard Thurm führt. Für die Zukunft hat er noch einiges vor.
„Wir wissen: Wenn wir unsere Heimat so erhalten wollen, wie sie ist, müssen wir selbst etwas dafür tun. Unser Herz schlägt grün“, sagt Alexander Thurm. Die Familie verdreifachte deswegen im November ihre Photovoltaik-Anlage und betreibt ein eigenes Blockheizkraftwerk. „Im Bereich Strom sind wir nahezu autark“, erklärt Thurm. „Nur in den Belastungsspitzen kaufen wir Öko-Strom hinzu.“
Die Abwärme der Kühlhäuser nutzt die Familie dazu, den Pool zu heizen. Eine spezielle Wassereinspartechnik sorgt dafür, dass die Toilettenspülungen in den 54 Hotelzimmern inzwischen mit Regenwasser laufen. „Auch bei den Mitarbeitern setzen wir auf Nachhaltigkeit“, sagt Thurm. Er bevorzugt Angestellte, die aus der näheren Umgebung kommen und stattet sie mit Dienstfahrrädern aus. „Für Mitarbeiter, die nicht von hier kommen, haben wir Unterkünfte in und um Schwangau. Dort wohnen 40 Personen und können von dort zum Hotel radeln“, sagt Thurm. Ganz ohne Auto geht es nicht. „Aber wir stellen sämtliche Dienstwägen auf Elektroantrieb um“, sagt Thurm, der auch vier Ladestationen für die Fahrzeuge vor seinem Hotel unterhält.
Die Teilnahme am Klima- und Umweltpakt Bayern war für ihn eine Selbstverständlichkeit. „Das ist sowieso unsere Richtung“, sagt Thurm. Der Pakt ist eine Vereinbarung zwischen dem Freistaat Bayern, der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags und des Bayerischen Handwerkstags. Ziel ist es, ein umweltverträgliches Wirtschaftswachstum zu erreichen. Zertifizierte Teilnehmer der Initiative müssen nachweisen, dass sie mindestens 100 Punkte im Voraussetzungskatalog erfüllen. Punkte gibt es für betrieblichen Umweltschutz, der über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinausgeht.
„Wir sind stolz, weit mehr als die doppelte Punktzahl bekommen zu haben, die wir gebraucht hätten“, sagt Thurm, dessen Hotel nun mit Option auf Verlängerung für die nächsten drei Jahre Teil des Paktes ist. Ausruhen möchte sich Thurm auf seinen Lorbeeren aber nicht. „Wir haben zum Thema Nachhaltigkeit noch einiges vor“, sagt der 26-Jährige.
Bei kommenden Umbauten will er weiter auf den Einsatz von regionalem Material achten und auf örtliche Handwerker setzen. Eine intelligente Energiespartechnik soll außerdem künftig Strom einsparen. „Ziel ist es, dass wir uns selbst mit Energie versorgen können“, sagt Thurm. Weiter plant der Unternehmer, den CO2-Fußabdruck seines Hauses genau analysieren zu lassen. „Wie möchten Gästen künftig die Möglichkeit bieten, CO2-neutral Urlaub zu machen, indem sie ein Ausgleichsprojekt unterstützen“, sagt Thurm. Ein Elektroauto, das sich seine Gäste ausleihen können und vier weitere Ladestationen für E-Autos sind ebenfalls geplant. „Es ist wichtig, beim Thema Nachhaltigkeit am Ball zu bleiben“, sagt Thurm. „Immerhin geht es um unsere Heimat und die Zukunft.“
Nähere Informationen zu den Maßnahmen im Bereich Umwelt & Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeit im Hotel Das Rübezahl
Dieser Beitrag wurde für die Schwangau Info Ausgabe Februar/ März 2022 geschrieben.