Zweisamkeit auf zwei Rädern
Das Wichtigste vorweg: Im Hotel Das Rübezahl gibt es Räder für so ziemlich jeden Geschmack. „Du hast die Wahl: mit oder ohne E-Motor“, sagt Bergführer Sebastian „Basti“ Remmler, geht schnurstracks an den klassischen Mountainbikes vorbei und greift sich ein modernes, voll gefedertes E-Bike. „Man muss ja nicht immer nur mit Schenkelgas fahren“, sagt er und lächelt Alicia an, der Basti heute gleich fünf der schönsten Allgäuer Radtouren vorstellen will. Wir dürfen mit, werden ein paar Fotos machen und wollen euch mit ein paar echten Insider-Infos inspirieren.
- Die große Schleife um den Forggensee ist sicher eine der beliebtesten Radtouren im Allgäu. In welcher Richtung man den See umrundet, ist ziemlich egal. Die 35 Kilometer legt man in zwei bis zweieinhalb Stunden locker zurück. Bis auf einen Anstieg am Kniebis führt die Strecke durch ebenes Gelände über gut ausgebaute Radwege. „300 Meter Kies“, sagt Basti voraus. „Der Rest ist so gut geteert, das könnte man auch mit einem Holland-Rad fahren.“ Das Schöne an der Tour sind einmal die vielen urigen Einkehrmöglichkeiten, bei denen man echt die Qual der Wahl hat, dann die tolle Aussicht über den herrlich türkisblau schimmernden See und natürlich die guten Badestellen entlang des Weges. „Die schönste Badestelle ist hier am Illasbergsee“, sagt Alicia. „Wenn man zum Forggensee fährt, sollte man Bikini und ein Handtuch unbedingt mitnehmen. Es ist herrlich, hier einfach vom Rad ins Wasser zu steigen!“
- Wer mehr Kultur erleben möchte, ist in Richtung Pfaffenwinkel auf der richtigen Spur. Vom Rübezahl aus geht es zunächst grob Richtung Osten am Bannwaldsee nach Buching. Über Halblech, Trauchgau und Schober erreicht man die Wieskirche. „Die Wallfahrtskirche gehört zum Unesco-Weltkulturerbe“, sagt Basti. „Unbedingt reingehen! Gern auch mit Radklamotten, das ist bei uns im Allgäu völlig okay.“ Nach dem Kirchgang bieten sich rund um die weltbekannte Wallfahrtskirche diverse kleine Wirtschaften zum Einkehren an.
Nach Wies geht es über Steingaden, Welfenmünster und Urspring zum oberen Lechsee. „Der See hat ganz schön Strömung“, sagt Alicia. „Ich würde daher nicht einfach irgendwo ins Wasser springen, sondern wenn, dann nur an den Badestellen. Die übrigens verfügen nicht nur über ein gutes gastronomisches Angebot, sondern haben auch Toiletten für ihre Gäste.“ Zurück geht es über die Königsstraße durch Ortschaften wie Gründl, Helmau und den Kaltenbrunner See in Richtung Hegratsrieder See. „Alles in allem rund 50 Kilometer mit etwa 450 Höhenmetern“, sagt Basti. „Mit dem E-Bike ist das gut zu schaffen, auch ohne zwischendurch den Akku laden zu müssen.“ - Die Allgäuer Riviera erlebt man bei einer Tour rund um den Hopfensee. Highlight der Tour ist sicher die Promenade in Hopfen am See mit der kleinen Marina, den kleinen Stegen und den vielen guten Einkehrmöglichkeiten. Hier kann man die Räder gern mal stehenlassen, um ein Eis zu essen, ein bisschen zu flanieren oder von einem der Stege aus übers Wasser zu schauen. „Gerade abends ist die Stimmung echt romantisch“, sagt Alicia. „Ich liebe die Strecke, weil man die 20 Kilometer eben auch abends mal schnell in anderthalb Stunden schafft und keinen ganzen Urlaubstag auf dem Rad verbringt.“
- Von Schwangau rauf zur Kenzenhütte wird es dagegen sportlich. Die Mountainbike-Tour führt auf breiten Forstwegen mitten durch das Herz der Ammergauer Alpen und begeistert mit grandiosen Aussichtspunkten. „Dennoch ist man hier für sich“, schwärmt Basti. „Wenn man nicht in der Kenzenhütte einkehren möchte, kann man auch ein kleines Picknick machen oder gemeinsam den Wasserfall angucken.“ Die Auffahrt verläuft entlang malerischer Bäche und durch dichte Wälder mit einigen etwas steileren Rampen. Ein bisschen Übung sollte man für die rund 40 Kilometer also haben. Zeit? Gut sechs Stunden, denn 1000 Höhenmeter sind es schon. „Ich persönlich mag ja die Abfahrt mehr als den Anstieg“, sagt Alicia. „Beim Downhill kann man es echt laufen lassen, die Strecke ist wirklich gut zu fahren.“
- Auch zu Bastis Lieblingsstrecken zählt eine Route vom Schwangau zum Urisee in Tirol (rund 40 Kilometer). „Zunächst hält man sich Richtung Schwansee und Alpsee, dann geht es über den Kniepass zum Urisee“, schildert Basti. „Das ist auch so eine mittelsportliche Route, die man mit dem E-Bike aber recht entspannt meistern kann.“ Absolutes Highlight der Tour ist der Urisee, einer dieser wundervoll südseeblau leuchtenden Bergseen. Großartig zum Baden, mit toller Einkehrmöglichkeit und umrahmt von einem herrlich schönen Bergpanorama. Dennoch: „Für mich ist der Weg das Ziel“, sagt Basti. „Nach jeder Biegung überraschen dich die Alpen mit etwas Neuem. Einfach herrlich!“