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ranziska Thurm ist als Tochter von Giselle und
Erhard Thurm quasi im Hotel Das Rübezahl aufge-
wachsen. Neben einer Karriere als Langläuferin
F absolvierte sie ein Hotelmanagement-Studium.
Dennoch hat sie sich vor zwei Jahren dazu entschlossen,
sich beruflich neu zu orientieren.
Frau Thurm, Ihre Eltern führen ein Vier-Sterne-Superior-
Wellnesshotel, Ihr Bruder arbeitet in der Hotelbranche und
Sie selbst haben Hotelmanagement studiert – da liegt eine
Karriere in der Hotellerie doch eigentlich nahe. Warum ist es
das bei Ihnen nicht geworden?
Ich habe eine Weile im Onlinemarketing für Tourismus-
unternehmen gearbeitet – und auch in Hotels. Aber
ich war schon immer körperlich sehr aktiv. Ein reiner
Bürojob liegt mir einfach nicht.
Text: Catarina Chakrabarty
Und warum Yoga?
in tiefer Atemzug. Die Hände mit den Dass ich diesen Weg einschlage, war mir vorher gar
Handflächen nach oben sanft auf die zum nicht so bewusst. Ursprünglich habe ich die Yo-
Schneidersitz gefalteten Beine gelegt. Aus- galehrer-Ausbildung nur für mich gemacht. Aber
E atmen. Die Gedanken ziehen wie Wolken am dann habe ich plötzlich gemerkt, dass es mir super
inneren Auge vorbei. Einatmen. Der Atem streckt den viel Spaß macht zu unterrichten. Und das Feed-
Rücken, erfüllt den ganzen Körper. Ausatmen. Sitzhö- back war durchweg positiv. Irgendwie hat sich das
cker erden sich in der Yogamatte. Stille. dann einfach Schritt für Schritt entwickelt.
So oder so ähnlich beginnt bei Franziska Thurm von Das heißt, Sie sind durch Zufall zum Yoga gekommen?
Yogaglück in Füssen jede ihrer Stunden. „Die Einstiegs- Ob es Zufall war, weiß ich nicht. Ich habe ein-
phase ist genauso wichtig wie die Entspannungsphase fach zum ersten Mal auf mein Bauchgefühl
am Ende“, sagt die 32-Jährige. „Sie hilft dabei, die Sinne gehört – dann haben sich die Dinge langsam
wieder auf sein Inneres zu lenken, sich selbst zu spüren gefügt.
und das Außen einmal komplett auszublenden.“ Seit ei-
nem Jahr bietet sie im Hotel Das Rübezahl Yoga-Retreats an. Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Yogastunde?
Rund acht über das ganze Jahr verteilt. Je zwei Yogaeinhei- Das war in einem Münchner Fitnessstudio.
ten pro Tag stehen dann auf dem Plan. Die einzigen Kurse, die zeitlich für mich in
Während die Teilnehmer morgens mit einer Vinyasa-Yo- Frage kamen, waren Yoga- oder Pilateskur-
gaeinheit starten, lässt Franziska die Tage sehr sanft aus-
klingen. Beim Vinyasa-Yoga werden die Yogahaltungen –
sogenannte Asanas – im Rhythmus des Atems ausgeführt.
Hierdurch entwickelt jeder Teilnehmer seinen individuellen
Rhythmus, die Bewegungen fließen ineinander. „Morgens
wähle ich gern dynamische, kräftigende Übungen, um mit
Schwung in den Tag zu starten“, sagt Franziska. „Abends
lasse ich viele Elemente aus dem Yin Yoga mit einfließen.
Das ist eine ganz ruhige, fast passive Yogaform.“ Yin Yoga
wird hauptsächlich im Sitzen und Liegen praktiziert. Es
geht darum, sich in die Asanas hinein zu entspannen,
Fotos: carolamichaelafotografie den Atem fließen zu lassen und unterschwellige Span-
nungen in Organen und Muskelpartien zu lösen. Zu-
dem soll dieser Yogastil zu tiefer Selbstwahrnehmung
und innerer Ruhe führen.
Neben der täglichen Yogapraxis liegt der Fokus der
Retreats auch auf Ernährung und Bewegung an der
Yoga-Plattformen mit
Blick in die Berge –
das Rübezahl-Highlight